Mobil (bleiben) mit Sehbehinderung Schulung in Orientierung und Mobilität

Eine fortschreitende Einschränkung des Sehvermögens wirkt sich in allen Bereichen des Alltags aus. Als besonders gravierend empfinden viele Betroffene die Einschränkung der eigenständigen Mobilität sowie der sicheren Teilnahme am Straßenverkehr. Der damit verbundene Verlust an sozialen Kontakten und das „Angewiesensein“ auf eine Begleitperson belasten oft zusätzlich.

Das Ziel einer Schulung in Orientierung und Mobilität ist der größtmögliche Ausgleich der durch Blindheit oder Sehbehinderung bedingten Orientierungs- und Mobilitätsbeeinträchtigungen und die (Wiedererlangung einer eigenständigen und sicheren Mobilität.

Inhalte der O&M Schulung

  • Einweisung in den Gebrauch des Hilfsmittels Langstock
  • Erlernen der Langstocktechniken
  • Schulung der verbliebenen Sinne
  • Erprobung weiterer Hilfsmittel wie Lupen, Monokulare, Kompaß ...
  • Techniken sehender Begleitung

Voraussetzung

Ihre Augenärztin/Ihr Augenarzt stellt Ihnen eine Verordnung aus, die die Notwendigkeit begründet. Diese sollte folgendes enthalten:

  • 2 Blindenlangstöcke
  • Schulung in Orientierung und Mobilität
  • Diagnose Ihrer Augenerkrankung
  • Aktueller Visus

Teilnehmer

Jeder blinde oder hochgradig sehbehinderte Mensch, der ausreichend motiviert ist, kann an einer Schulung teilnehmen. Eine Altersbegrenzung gibt es nicht. Für ältere Menschen und Menschen mit zusätzlicher Beeinträchtigung können speziell angepasste Mobilitätshilfen zum Einsatz kommen.

Finanzierung

Die Kosten für diese Rehabilitationsmaßnahme übernehmen in den meisten Fällen die gesetzlichen Krankenkassen. Es können aber auch andere Kostenträger, wie z.B. die Agentur für Arbeit, die Rentenversicherung, der Sozialhilfeträger oder die Berufsgenossenschaft infrage kommen.

Lehrer

Die Schulung wird von qualifizierten und anerkannten Rehabilitationslehrer(innen) durchgeführt. In der Regel übernimmt die am nächsten an Ihrem Wohnort arbeitende Fachkraft die Versorgung. Gern vermitteln wir Ihnen eine(n) Rehalehrer(in).

Umfang und Ablauf der Schulung

Maßgeblich für die Dauer und den Umfang der Schulung sind Ihre persönlichen Voraussetzungen, Ziele und Wünsche. Manche Betroffene benötigen Ihren Langstock nur bei Dämmerung und Dunkelheit oder haben vielleicht weitere Erkrankungen, die zu berücksichtigen sind.

Möchten Sie sich in einer Großstadt zurechtfinden oder kaufen Sie nur in näherer Umgebung ein?
Werden öffentliche Verkehrsmittel regelmäßig genutzt? Um Ihre individuelle Situation zu berücksichtigen, findet grundsätzlich vor Beginn der Schulung ein persönliches Gespräch statt.

Ort der Schulung

Die Schulungen finden an Ihrem Wohnort statt bzw. dort, wo sich Ihr Lebensmittelpunkt befindet. Alltägliche Wege zur Arbeit, zum Kindergarten, zur Haltestelle oder zur Werkstatt für Menschen mit Behinderungen können einbezogen werden.

Die Schulungen werden immer als Einzelunterricht durchgeführt. In Sachsen gibt es weiterhin die Möglichkeit, an einem jährlich statt findenden 14-tägigen Intensivkurs teilzunehmen. Sie sind interessiert und möchten mehr über die Schulung erfahren? Dann freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme. Sie erreichen uns unter:
0371 700 96 73